Anregungen für die Großküche



vom Arbeitskreis nachhaltige Verpflegung des Oldiefestivals

 

Die Synode hat einen Beschluss gefasst. Sie empfiehlt für Veranstaltungen der Herrnhuter Brüdergemeine, ihrer Gemeinden und Kreise „vegetarische Verpflegung aus regionaler, saisonaler und biologischer Erzeugung“ sowie die Verwendung von Mehrweggeschirr und den Verzicht auf Verpackung. Seine Grenzen findet diese Empfehlung da, wo es finanziell nicht möglich sein sollte.

 

 

Der Beschlussantrag an die Synode kam aus der Mitte des Oldiefestivals der Brüdergemeine, einem Treffen von Menschen in einem Alter, wo die Kinder bereits aus dem Haus sind. Es fand im Mai 2024 zum dritten Mal auf dem Herrnhaag statt. Unser Antragstext sah eigentlich eine verbindlichere Regelung vor. Die Synode hat einen Kompromiss beschlossen, den alle mittragen und umsetzen können. Uns war natürlich bewusst, dass man beim Gemeindefest niemandem das Würstchen auf dem Grill verbieten kann. Auch spielen verschiedene Ernährungsgewohnheiten der Geschwister eine wichtige Rolle. Damit wollen wir sensibel umgehen. Veränderungen unserer Gewohnheiten sollen nicht durch Zwang bewirkt werden, sondern vielmehr ein Ergebnis unserer Überzeugung und Verpflichtung zum schonenden Umgang mit der Schöpfung sein.

Wir möchten der Synode an dieser Stelle danken, dass sie sich wohlwollend mit unserem Antrag auseinandergesetzt und eine Formulierung gefunden hat, die eine mehrheitliche Annahme ermöglichte.

 

Wie gehen wir nun damit um?

Der Beschluss entfaltet seine Wirkung nur, wenn wir ihn ernst nehmen und umsetzen. Das haben alle in der Hand, die Verpflegung für eine Veranstaltung planen, einkaufen und zubereiten. Vielleicht ernten sie dafür mal Kritik, oder es bleibt jemand der Veranstaltung fern, der oder die so nicht essen möchte. Unsere Hoffnung ist aber, dass viele Teilnehmende eine vegetarische und umweltverträgliche Verpflegung entdecken, diese am Ende viel besser finden und den Weg mitgehen.

Auf dem Oldiefestival haben wir das ausprobiert und dabei festgestellt, dass vegetarische und umweltfreundliche Verpflegung weder teurer noch schwieriger zu beschaffen ist. Ganz ehrlich: Das war auch für uns überraschend und hat uns Mut gemacht, unsere Erfahrung weiterzugeben. Nachhaltiges Essen kann in großer Vielfalt und sehr geschmackvoll zubereitet werden. Es ist bekömmlicher und gesünder als vieles, was wir sonst essen. Bei unseren Treffen ist es uns gelungen, die Preise stabil zu halten, Müll zu vermeiden und das gute Gefühl zu vermitteln, dass für unser Essen kein Tier gestorben ist und die Umwelt nicht mehr als nötig belastet wurde. Dabei haben wir über vierzig Teilnehmende drei Tage lang verpflegt und am Ende ist gerade mal ein halber Eimer Restmüll angefallen.

Wie sich die Teilnehmenden anschließend im Alltag versorgen, ist zweitrangig. Niemand hat eine Verpflichtungserklärung unterschrieben. Aber die Erfahrung des Oldiefestivals macht mutiger, auch im eigenen Alltag auf die Herkunft, die Verpackung und möglichst fleischarmes Essen zu achten. Das ist es, was wir mit Haltung verbinden. Wir tun es freiwillig, weil wir überzeugt davon sind, dass es ein kleiner Baustein auf dem Weg zu einer friedlichen, gerechten und geschützten Welt ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Deswegen appellieren wir an alle Verantwortlichen, es auch so zu halten. Wir freuen uns, wenn künftig unsere Veranstaltungen ganz selbstverständlich anders verpflegt werden. Um Mut zu machen und zu zeigen, dass es möglich ist. Einfach so, weil wir es alle miteinander wollen. Für unsere Schöpfung.

 

Lisa Barker, Michael Barker, Christian Bartels, Gerald Knöbel, Andreas Knothe, Jürgen Wintergerst
Arbeitskreis nachhaltige Verpflegung des Oldiefestivals

 

 

Big Points


Die Zeit drängt. Wir alle möchten uns aktiv für die Bewahrung unserer Schöpfung einsetzen. Aber welcher Schritt entfaltet die größte Wirkung?
Nach einer vom Umweltbundesamt veröffentlichten Studie gibt es einige „Big Points“, die für die Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks Priorität haben sollten. Ganz vorn stehen ein bewusster Konsum und weniger Autofahren. Eine pflanzenbetonte Ernährung hat denselben Effekt wie der Verzicht auf Flugreisen, die Dämmung der Wohnung oder die Nutzung von Ökostrom.
Vegane Kost verringert den CO2-Fußabdruck am stärksten. Aber bereits eine Reduktion des Fleischkonsums macht sehr viel aus. Wer also nur noch am Wochenende Fleisch und Wurst isst, leistet schon einen wichtigen Beitrag. Und auch hier kommt es auf die Haltungsform an. Viele Fleisch- und Wurstprodukte sind dazu gekennzeichnet. Einfach darauf achten, und den Tieren ein angenehmeres Leben ermöglichen.

 

 

 

Die Rezepte vom Oldiefestival

 

 

Feta-Zitronen-Aufstrich


(ergibt ein mittelgroßes Glas)

150 – 200 g Feta

200 g Frischkäse

3 – 5 EL Öl nach Geschmack, z.B. Olivenöl, Raps- oder Sonnenblumenöl

ca. 2 – 3 Zehen Knoblauch (Menge nach Geschmack)

Salz, Pfeffer, Chili, Petersilie nach Geschmack

Abrieb einer Biozitrone und ein wenig Saft der Zitrone

 

 

 

Bohnen-Walnuss-Aufstrich


(ergibt ein mittelgroßes Glas)

250 g (Abtropfgewicht) gekochte weiße Bohnen

1 Zwiebel

Knoblauch

50 – 70 g Walnusskerne           

Salz, Pfeffer, Chili

2 – 4 EL Joghurt (je nach Wunsch der Konsistenz)

Kleingehackte Zwiebel in ein wenig Öl glasig anbraten, Knoblauch und die gehackten Nüsse kurz mitanbraten.

Bohnen pürieren, Joghurt unterrühren, würzen, angebratene Zwiebel-Nussmischung dazu umrühren.

Nach Geschmack kombinierbar mit frischen oder getrockneten Kräutern wie Dill, Thymian, Schnittlauch oder Petersilie.

 

 

 

Ziegenkäse-Tomatenaufstrich


(ergibt ein mittelgroßes Glas)

Ziegenfrischkäsetaler

Frischkäse oder Joghurt

Getrocknete Tomaten in Öl eingelegt

Knoblauch

Salz, Pfeffer

Alles verrühren, von Hand oder mit dem Pürierstab, ein wenig von dem Öl der eingelegten Tomaten dazu geben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Auch hier noch Gewürze und Kräuter nach Geschmack dazugeben.

 

 

 

Sonnenblumen-Aufstrich


ergibt ein mittelgroßes Glas

200 g Sonnenblumenkerne

250 ml Wasser

5 EL Öl (z.B. Sonnenblumen- oder Erdnussöl)

3 EL Zitronensaft

Salz

Pfeffer

1 EL Senf (nach Geschmack)

1 EL Dill (nach Geschmack)

Die Sonnenblumenkerne eine Stunde lang im Wasser einweichen, dann Wasser abseihen. Alle Zutaten pürieren. Je nach Konsistenzwunsch etwas Wasser hinzufügen.
 

 

 

Gemüsebolognese


(Mengenangaben pro Portion)

50 g Räuchertofu gerieben

1 Möhre

Stange Lauch

1 kleine Zucchini gerieben

½ Paprika

150 – 200 ml passierte Tomaten

1 EL Tomatenmark

Gemüsebrühe

Nach Wunsch Sahne oder Crème fraîche

Salz

Pfeffer

1 Prise Zucker

 

 

 

Kichererbsen-Kartoffel-Curry


(für 4 Personen)

1 große Zwiebel

2 – 3 Zehen Knoblauch

Lauch und Möhren geschnitten

2 EL Öl

1 Dose Kichererbsen (bereits eingeweicht)

4 – 5 Kartoffeln

1 – 2 TL rote Currypasta

¼  –  ½ Liter Gemüsebrühe

1 Dose Kokosmilch

1 Dose passierte Tomaten

Salz, Pfeffer, Chili, Garam Masala nach Geschmack

Zwiebel und Knoblauch in Öl anbraten, Lauch und Möhren und Kartoffeln geschält und in Stücke geschnitten kurz mitanbraten. Mit Brühe ablöschen, Tomaten, Kokosmilch dazu und Kartoffeln weichkochen (je nach Stückgröße 10-20 Minuten), Kichererbsen dazu und mit Gewürzen abschmecken.

Dazu passt auch Reis oder eben Couscous.

 

 

 

Linsensuppe


(Mengenangaben pro Portion)

6 – 8 EL rote Linsen

1 Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1 Möhre

½ Stange Lauch

½ Zucchini

500 ml Gemüsebrühe

Gewürze, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel

Zwiebel und Knoblauch anbraten, das Gemüse kleingeschnitten dazu. Linsen und Brühe dazu gießen, ca. 15 Minuten köcheln. Evtl. weitere Brühe nachgießen, da die Linsen die Flüssigkeit gut aufsaugt. Würzen.

 

 

 

 

Artikel veröffentlicht am 30. Mai 2025

 

Artikel veröffentlicht am 30. Mai 2025