Wo immer sich Herrnhuter Schwestern und Brüder ansiedelten, fand ihr Christsein auch darin Ausdruck, dass sie mit Bildungs- und Erziehungsarbeit begannen.

Bereits im 18. Jahrhundert eröffnete die Brüdergemeine in Deutschland Internatsschulen, denen unter anderem bald die Aufgabe zukam, Kinder von Missionaren zu unterrichten und ihnen nicht selten die Familie zu ersetzen. Das Schulwerk der Brüdergemeine wurde vor allem im 19. Jahrhundert stark ausgebaut. Manche deutsche Adelsfamilie ließ ihre Kinder in diesen Schulen ausbilden, da sie für ihre Kinder bewusst eine Erziehung auf den Grundlagen des christlichen Glaubens wünschte.

Heute werden die Schulen der Brüdergemeine von einer zunehmenden Zahl Schülerinnen und Schüler besucht. Viele Eltern schätzen die pädagogische Arbeit, die sich dem Grundsatz verpflichtet weiß, den ganzen Menschen zu sehen, ihn in seiner Verschiedenartigkeit zu akzeptieren und jeden einzelnen in seiner Entwicklung individuell zu begleiten.
 

Grüße aus aller Welt

Video vom Festgottesdienst am 12. Mai 2024

Eine außergewöhnliche Schule in Lettland

Als erste private Grundschule in Lettland entstand 1991 die heutige „Christian-David-Schule“, eine Internatsschule in Grostona (Region Madona). Eine ökumenische Lebensgemeinschaft engagierter christlicher Pädagogen kümmert sich hier um vernachlässigte und aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammende Kinder. Zum Konzept der Schule gehört die Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln. Zu diesem Zweck bewirtschaften die Schülerinnen und Schülern eigene Gärten und Äcker und halten Kühe. Im Unterricht wird auf Musik, bildende Kunst und Sport besonderer Wert gelegt.

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Herrnhuter Schulen in unserer Provinz
 

Die erste Schule entstand 1724 in Herrnhut, zwei Jahre nach Gründung des Ortes. Heute gibt es allgemeinbildende und berufliche Schulen sowie Förderschulen der Brüdergemeine in verschiedenen Orten und Ländern.



Schulen weltweit – auch in Tansania


Die Brüdergemeine in Tansania verantwortet etliche Schulen für Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft. Ein Beispiel stellt die „African Rainbow Secondary School“ dar. Sie wurde im Januar 2009 als Sekundarschule in Sumbawanga dank großzügiger Hilfe der „african rainbow foundation“ und der Herrnhuter Missionshilfe eröffnet. Hier können bis zu 800 Schülerinnen und Schüler lernen. Ein Mädchenwohnheim ermöglicht insbesondere auch Schülerinnen aus sehr armen Verhältnissen den Zugang zu Bildung.

Auch auf der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Insel Sansibar engagiert sich die Brüdergemeine in der Bildungsarbeit. Die „Herrnhuter Academy“ berücksichtigt verschiedene religiöse und kulturelle Hintergründe der Schülerinnen und Schüler. Aus Mitteln der Herrnhuter Missionshilfe werden unter anderem Waisenkindern aus sehr armen Verhältnissen die Schulgebühren erlassen, um auch ihnen eine sehr gute Bildung zu ermöglichen.

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