Freude über den weltweiten Zusammenhalt
Missionsfest des Dänischen Missionswerks
ein Bericht von Svend Løbner

Afrikanische Rhythmen mischten sich unter trockene Buchhaltungszahlen, gewürzt wurde der Tag mit Elementen aus Burundi. Das Missionsfest in Christiansfeld machte anschaulich, dass die Brüdergemeine eine internationale Kirche ist.
Besondere Stimmung kam beim Missionsfest in Christiansfeld am 25. Mai auf, als Kidd Mkandawire aus Malawi die mehr als 100 Teilnehmer zum Tanzen anleitete und alle zusammen ein weiteres gutes Jahr für die Brødremenighedens Danske Mission (BDM), dem Missionswerk der Brüdergemeine in Dänemark, feierten.
Der Tanz erinnerte die vielen Spender und Fürbittenden an unsere gemeinsame Aufgabe, das Evangelium allen Menschen über die Grenzen hinweg nahezubringen. So waren wir im letzten Jahr etwa in Burundi, Tansania, Ost-Kongo, Albanien und in der Westbank in Israel/Palästina aktiv.
Das Chaos in der Welt verlangt nach mehr Diakonie
Die fröhlichen Töne erklangen jedoch vor einem dunklen Hintergrund: Die Welt ist im Umbruch. Es herrscht Krieg in der Ukraine, Krieg in Gaza, Krieg im Ost-Kongo. Die Weltordnung ist im Umbruch. Und damit müssen auch wir als Missionswerk uns auseinandersetzen, sagte der BDM-Vorsitzende Jørgen Bøytler in seinem Bericht:
„Wir arbeiten im Ost-Kongo, wo der Bürgerkrieg immer noch andauert, auch wenn er nicht mehr in den Nachrichten ist. Wir arbeiten in einer postkolonialen Realität, die für das BDM im Jahr 1961 mit der Unabhängigkeit Tanganjikas begann.
Das Rehabilitationszentrum auf dem Sternberg in Palästina, Israel, im Westjordanland hat eine ganz andere Geschichte. Viele im Westjordanland würden sagen, dass ihre Realität keineswegs postkolonial, sondern weiterhin kolonialistisch strukturiert sei. Für unsere Arbeit dort ist es wichtig, dass wir versuchen, sie zu verstehen und so weit wie möglich bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen“, sagte der Vorsitzende und betonte, dass sich die BDM in Zukunft wohl noch stärker auf diakonische Arbeit und Fürsorge konzentrieren werde.

Flüchtlinge gründeten die Brüdergemeine in Burundi
Ein Besuch aus Burundi zeigte, wie die Kirche in einem vom Bürgerkrieg geprägten Land wachsen und hilfreich werden kann. Die Brüdergemeine in Burundi wurde vor 19 Jahren gegründet, als sich zwei Gruppen, eine aus dem Norden und eine aus dem Süden, zusammenschlossen. Einen wichtigen Anteil daran hatte Edouard Nsengiyumva, der einen Teil seiner Kindheit in Flüchtlingslagern in Tansania verbrachte, wohin er als Junge wegen des Bürgerkriegs in Burundi vor etwa 50 Jahren geflohen war:
„Ich war damals erst sechs Jahre alt und floh mit meinen Eltern und fünf Geschwistern über die Grenze nach Tansania, wo wir ebenfalls von einem Lager zum anderen zogen. Aber ich ging zur Schule und machte eine Ausbildung zum Lehrer und kehrte vor 19 Jahren nach Burundi zurück. Hier wurde ich zum Schulleiter.“
Nsengiyumva war einer der Pioniere bei der Gründung der Brüdergemeine in Burundi, deren Präsident er heute ist. Mittlerweile ist die Kirche auf 27.000 Mitglieder in 132 Gemeinden angewachsen. Sie hat 56 Pastoren und 208 Evangelisten, und vor kurzem wurde der erste einheimische Bischof der Brüder-Unität eingesegnet: Pascal Benimana.
„Ich möchte der BDM für die Zusammenarbeit danken. Die Gemeinschaft mit Ihnen bedeutet uns sehr viel“, sagte Edouard Nsengiyumva.
Sechs Missionare und elf Freiwillige
In einem Bericht über die vielen Missionare und Partner der BDM nannte Generalsekretär Arngeir Langås einige Beispiele: „Der tansanische Pastor Mathias Kiligito wird nach Burundi entsandt, wo er Gemeinden besucht und diese über die Geschichte und Theologie der Brüdergemeine unterrichtet.
Die BDM-Jugend hat elf Freiwillige nach Tansania entsandt. Die Missionare Mads und Janice Refshauge Jakobsen halten Bildungsseminare in Kipili und unterstützen Waisenhäuser und Berufsschulen in Sumbawanga. Morten und Bettina Poulsen arbeiten beim Kirchenbau außerhalb von Mwanza sowie im theologischen Fernunterricht.
Und auch Mia und Michael Toldam Korsgård arbeiten weit von Dänemark entfernt: in einem Krankenhaus und in einer Berufsschule in Sikonge.
Die BDM unterstützt auch die Brüdergemeine in Albanien mit ihren sechs Gemeinden und der wichtigen diakonischen Arbeit unter den Roma. Im Westjordanland in Palästina unterstützen wir das Rehabilitationszentrum auf dem Sternberg, wo die Arbeit trotz der großen Belastung durch den Gaza-Krieg weitergeht.“

Dank an Spender, Fürbittende und Freiwillige
Ohne das Geld und den Einsatz von Freiwilligen wäre es nicht möglich, ein so umfangreiches Programm durchzuführen. „Danke an alle freiwilligen Helfer in den Secondhand-Läden und im Verkauf der Herrnhuter Sterne. Danke an den Vorstand und die Kollegen im Sekretariat. Und der größte Dank geht an alle, die für die BDM beten und an alle, die Geld für die Arbeit spenden“, sagte Arngeir Langås in seinem Bericht und fügte hinzu:
„Seit 1843 haben Menschen mit einer Leidenschaft für die Mission ihre Zeit und ihr Geld dafür gegeben, dass sich das Evangelium wie Wellen im Wasser ausbreitet und immer mehr Menschen unserem Guten Hirten Jesus Christus folgen können. Wir sind gemeinsam in Gottes Mission, und das ist eine große Freude.“
Lars Mollerup-Degn, Leiter der Verwaltung, legte schließlich den Jahresabschluss vor, aus dem hervorging, dass die Einnahmen im Jahr 2024 um über 1 Mio. DKK von 8,18 Mio. DKK auf 9,28 Mio. DKK gestiegen sind.
Svend Løbner berichtet als Redakteur und Journalist von der weltweiten Arbeit der BDM.
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