150-jähriges Jubiläum



ein Bericht von Andreas Herrmann

 

 

Der Bau des Gotteshauses stellte die Verantwortlichen damals vor verschiedene Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die räumliche Planung. Der alte Saal sollte bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes erhalten bleiben, was bedeutete, dass der neue Gemeindesaal hinter dem alten errichtet werden musste.

 

Diese Entscheidung führte zu Schwierigkeiten, da angrenzende Gebäude, wie die Wohnungen des Vorstehers und des zweiten Predigers, ebenfalls erhalten bleiben sollten. Um den neuen Betsaal zu realisieren, wurde ein innovatives Design gewählt, das sich harmonisch in den hufeisenförmigen Raum einfügte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Diskussion über die architektonische Gestaltung des neuen Gebäudes. Es gab Überlegungen, ob die traditionelle Form mit einem zentralen Türmchen beibehalten werden sollte. Diese Fragen wurden jedoch nicht intensiv erörtert, da die Dringlichkeit des Bauvorhabens im Vordergrund stand. Die Gemeinde war erfreut, dass Bruder Johannes Ehregott Christoph, ein Unternehmer aus Niesky, seine Ingenieure bereitstellte, um die Pläne für die neue Kirche zu entwerfen. Die Ingenieure Franz Freiesleben und Theodor Christoph erstellten innerhalb weniger Wochen ansprechende Entwürfe, die den räumlichen Gegebenheiten Rechnung trugen. Zur Finanzierung wurde im Mai 1861 ein Verein zur Gründung eines Fonds ins Leben gerufen. Man begann zu sammeln. Dafür wurden zwei große Sammelbüchsen in den Vorräumen des Saales auf der Brüder- und der Schwesternseite angebracht, um die Finanzlage zu diesem Vorhaben zu verbessern.

Am 27. März 1874 wurde der Grundstein gelegt. Der Abbruch des alten Saales begann am 18. Mai 1874 und sechs Tage später wurde auch das Türmchen abgebaut. Der Kontrast zwischen dem verwüsteten alten Saal und dem neuen, im Bau befindlichen Gotteshaus war deutlich zu erkennen. Der Fußboden des neuen Saales wurde verlegt, und der Turm nahm bereits Gestalt an.

 

 

 

Die Gemeinde blickt mit Stolz auf die vergangenen 150 Jahre und auf die Herausforderungen, die sie gemeistert hat. Das Jubiläum im Juni ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, die Geschichte und die Entwicklung des Kirchengebäudes zu würdigen, das für die Gemeinde ein zentraler Ort des Glaubens und der Gemeinschaft ist.

 

 

Andreas Herrmann ist Pressesprecher der Brüder-Unität

 

Artikel veröffentlicht am 08. August 2025

 

Artikel veröffentlicht am 08. August 2025