Vom 24. bis 26. Oktober fand die diesjährige Jahresversammlung von Unitas Fratrum e.V. in Kleinwelka statt, an dem mehr als vierzig Mitglieder und Freunde teilnahmen. Im Zentrum stand hierbei die besondere Geschichte der dortigen Ortsgemeinde, die zunächst als eine rein sorbische Gemeinde konzipiert wurde, was jedoch bald darauf fehlschlug, womit aus einer sorbischen Gemeinde im Lauf der Zeit eine Ortsgemeinde mit Sorben wurde. 

In seinem einführenden Referat beschrieb Prof. Alexander Lasch aus Dresden die Bedeutung der Narrative für die historische Forschung anhand von Biografien aus dem Kleinwelkaer Archiv. Ulrike Riecke stellte ihr Buch über die Geschichte des dortigen Schwesternhauses und der Apotheke vor und verband dieses auch mit einer Führung durch das weiträumige Gebäude des Schwesternhauses, das noch auf ein geeignetes Nutzungskonzept wartet. Dr. Lubina Mahling vom Sorbischen Institut in Bautzen referierte über die Bedeutung von Kleinwelka als Zentrum des sorbischen Schrifttums im 18. Jahrhundert. Zur neueren Geschichte von Schmochtitz, wo die meisten Gäste untergebracht waren, trug Alexander Riedel die Geschichte der Kircheneigenen Land- und Forstwirtschaft (Kilafo) in der Zeit der DDR vor, an deren Verwaltung er selbst maßgeblich beteiligt war. Fabian Lüke berichtete über seine Feldforschung zur Rückkehr der Gemeinde Moravian Hill in Kapstadts District Six. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Bernd Domschke über die Geschichte der Glockengießerei Gruhl in Kleinwelka. 

Der Verein wird die überwältigende Gastfreundschaft der Kleinwelkaer Gemeinde und die schöne sonntägliche Versammlung mit Theo Clemens noch lange mit Dankbarkeit in Erinnerung behalten.  

Dr. Christoph Beck ist Vorsitzender von Unitas Fratrum,
dem Verein für Geschichte und Gegenwartsfragen
der Brüdergemeine e.V.