UNESCO-Welterbe-Jury inspizierte Herrnhut

Eine aus sechs Mitgliedern bestehende internationale Jury besuchte Anfang August Herrnhut. Die UNESCO-Berater vom Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) wollten sich im Zuge der Welterbe-Bewerbung ein Bild von der Stadt machen. Die Experten, die u.a. aus Schweden, Dänemark, Irland und den USA kamen, nahmen gemeinsam mit rund 50 Gemeindemitgliedern an einer Andacht im Herrnhuter Kirchensaal teil. Zur Auswertung des Besuches gab es ein Treffen im Sitzungssaal des Vogtshofes (Verwaltungssitz der Evang. Brüder-Unität). Angesehen hatten sie sich vorher neben den Bewerbungsunterlagen Teile der Stadt - im wesentlichen Herrnhuts Ortskern und das Schlossareal in Berthelsdorf.

Die Welterbe-Nominierung umfasst neben Herrnhut die historischen Siedlungen der Brüdergemeine in Bethlehem/PA (USA) und Gracehill (Nordirland/Vereinigtes Königreich). Es handelt sich um einen Antrag zur Erweiterung der bereits eingetragenen Welterbestätte Christiansfeld (Dänemark). Gemeinsam repräsentieren die vier Herrnhuter Siedlungen das weltweite Phänomen der brüderischen Siedlungsarchitektur. Die Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine in Christiansfeld war 2015 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden.