Schrecken und fehlende Perspektiven im Abschiebeland Bulgarien

„Niemand sollte eine Nacht im Camp Harmanli verbringen müssen. Es ist die Hölle.“, so ein syrischer Kriegsflüchtling in Bulgarien. Ein kirchliches Rechercheteam dokumentierte vor Ort gravierende Missstände. Im Französischen Dom in Berlin wurde jetzt der Bericht zur Lage von Flüchtlingen in Bulgarien vorgestellt. Kirchenvertreter, Politiker und Journalisten folgten den Berichten von systematischer Gewalt, illegalen Pushbacks und miserablen Haftbedingungen. 

Stephan Theo Reichel, Flüchtlingsbeauftragter der Herrnhuter Brüdergemeine, betonte: „Die menschenunwürdigen Zustände in Bulgarien sind bekannt, dennoch werden weiterhin Schutzsuchende dorthin abgeschoben. Das muss gestoppt werden.“ Die Unität hat selbst und in ihren Gemeinen immer wieder Kirchenasyle für Menschen gegeben, die von Abschiebungen nach Bulgarien betroffen waren. Besonders besorgniserregend seien die aktuellen Verschärfungen des Asylrechts durch AfD und CDU/CSU. Die aus Deutschland Abgeschobenen landen in Perspektivlosigkeit, ohne gesicherte Unterkünfte, Nahrung oder medizinische Versorgung.
 

Forderungen:

  • Sofortiger Stopp von Abschiebungen nach Bulgarien
  • Neuprüfung der Asylbescheide von Dublin-Flüchtlingen
  • Reform der bulgarischen Asylstrukturen
  • Solidarische Verteilung von Flüchtlingen in Europa
  • Wir rufen zur breiten Berichterstattung auf, um diesen Missstand zu beenden

Information matteo | Bericht matteo