Die „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ sind UNESCO-Welterbe

Mit der Nominierung der vier Orte Christiansfeld (Dänemark), Bethlehem (USA), Gracehill (Nordirland) und Herrnhut (Deutschland) würdigte heute das UNESCO-Welterbekomitee auf seiner Tagung in Neu-Delhi die transnationalen Verbindungen der Herrnhuter Brüdergemeine.

Gegen 8.05 Uhr wurde auf der Sitzung des Welterbe-Komitees der Antrag für "Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ aufgerufen. Eine Mitarbeiterin der Fachbehörde ICOMOS stellte den Antrag vor, danach erfolgte eine kurze Aussprache. Um 8.19 Uhr fiel die Entscheidung, dass der Antrag angenommen ist. Nun sind die Siedlungen Bethlehem, Gracehill und Herrnhut Welterbe.

Die vier Siedlungen stehen in gewisser Weise stellvertretend für alle Herrnhuter Ortsgründungen und für ein weltweit gespanntes Netz, das durch Menschen geknüpft wurde, die von ihrem Glauben angetrieben im 18. und 19. Jahrhundert die weite Welt besegelten. Sie brachten nicht nur Handwerkstechniken aus ihren böhmischen, mährischen oder sächsischen Heimaten mit, sondern auch einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn.

Dr. Peter Vogt, zusammen mit seiner Frau Dr. Jill Vogt im Pfarramt der Brüdergemeine Herrnhut tätig, drückt seine Gefühle nach Jahren der Vorbereitung aus:
„Wir freuen uns sehr, und wir sehen das als Wertschätzung für die Werte, für die unsere Kirche steht: geistliches Leben in Gemeinschaft, Verbundenheit über Grenzen hinweg, vertrauensvolles Hören auf Gottes Wort. Zugleich ist wichtig: wir wollen kein Museum sein. Vielmehr heißt Welterbe für uns, die Herrnhuter Tradition für die Gegenwart zu gestalten und die alten Gebäude mit Leben zu füllen.“

Das Welterbe ist lebendig. Wir knüpfen weiter am Netz, nehmen Anteil am Leben der Geschwister auf fünf Kontinenten und unterstützen einander in schwierigen Zeiten.

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