Nicaragua-Kalender 2013
Die Initiative zum Landkonflikt der Mayangna in Nicaragua verkauft Kalender. Der Fotokalender zeigt die Schönheit des Landes der Mayangnas und seiner Menschen. Aber diese Schönheit ist bedroht: Der Fortbestand des Volkes und seines Landes ist durch die fortschreitende Zerstörung der Natur in ihrer Existenz gefährdet. Kleinbauern, Goldsucher und Holzfirmen dringen in den Lebensraum der Mayangnas ein. Gleichzeitig werden der Urwald und die Umwelt, vor allem die Wasserreserven, zerstört. Trotz geltender Gesetze zum Schutz des Bioreservats und der dort lebenden Menschen sind die Mayangnas nahezu hilflos den Kolonisten ausgesetzt. Sie benötigen dringend eine juristische Unterstützung, ausgebildete Waldschützer und die Möglichkeit, ihr Gebiet klar und sichtbar gegen die Eindringlinge abzugrenzen und zu schützen.
Seit einigen Monaten bemüht sich die Land-Initiative zu Nicaragua, entstanden im Rahmen der Arbeitsgruppe »Konziliarer Prozess in der Brüdergemeine«, darum, den Mayangnas in ihrem Kampf gegen den Landraub zur Seite zu stehen. Der Preis der Kalender beträgt 10 Euro (5 Euro Spende für die Landinitiative, 5 Euro Herstellungskosten).
Kontakt
Ulrich Epperlein (Ichenheim)
E-Mail ulrichepperlein(at)hotmail.com
Telefon +49 (0) 7807 2163
Heinrich Bartels (Bad Pyrmont)
E-Mail heibartels(at)googlemail.com
Telefon +49 (0) 5281 620204
Uta Karrer (Herrnhut)
E-Mail utakarrer(at)yahoo.de
Telefon +49 (0) 176 24878684
Ein Brief aus Bilwi
Liebe Brüder und Schwestern!
Zuallererst empfangt geschwisterliche Grüße im Namen unseres Herrn Jesus Christus und im Namen der Herrnhuter Brüdergemeine Nicaraguas. Wir wünschen Euch, dass der Segen des Herrn mit jedem von Euch in diesem neuen Jahr 2012 sei.
Liebe Brüder und Schwestern, wir, die Herrnhuter Brüdergemeine in Nicaragua, senden Euch einen Brief, um Euch über die Invasion von »colonos« (mestizische Kleinbauern) in die Gebiete der indianischen Territorien in der Karibikküste Nicaraguas in Kenntnis zu setzen.
Besonders ist das Mayangna-Gebiet Sauni As betroffen. Die Bewohner befinden sich in großen Schwierigkeiten angesichts der Invasion von »colonos« vom Pazifik auf das Land der Mayangnas. Das ist eine Gefahr für die künftige Generation, und wenn sie es jetzt nicht verteidigen, werden sie kein Land mehr für ihre Kinder haben.
Die Brüdergemeine ist wegen dieser Lage und der Verletzung des Gesetzes auf dem Land der Indianer sehr besorgt; aber die begrenzten finanziellen Mittel der Kirchenleitung machen es uns sehr schwierig, die durch die Invasion Geschädigten in ihrem Gebiet zu begleiten. Die Kirchenleitung ist sich dieser sehr schwierigen Lage sehr wohl bewusst und verteidigt die Landrechte der Völker, indem sie bei Konflikten vermittelt und das Recht auf Land einfordert.
In diesem Monat Januar haben wir nun einen Brief Eurerseits erhalten, wo Ihr uns über eine Initiative informiert, die die Herrnhuter Brüdergemeine Deutschlands und Hollands ergriffen hat, die Bevölkerung des Gebiets Sauni As in mehreren Aspekten unterstützen zu wollen: in juristischen Angelegenheiten, Säuberung von Grenzstreifen und Einsetzen von Grenzpfählen, Ausbildung von Personen in den entsprechenden Gesetzen, juristischer Beistand, etc.
Die Kirchenleitung hat sich in ihrer ordentlichen Sitzung im Januar mit dieser Initiative einverstanden erklärt und autorisiert die Verantwortlichen der Brüdergemeine in Sauni As, dass das deutschen Komitee gemeinsam mit dem Komitee von Sauni As arbeitet und entsprechende Schritte unternimmt.
Zum anderen, was die finanzielle Seite angeht, ist es autorisiert, dass die notwendigen Überweisungen direkt an die juristische Person WASPIKKAH (Waspuk pispis kuahbul kakah ka uduhna-asociado de comunidades de Waspuk, Pispis, Kuahbul und Kahka) gehen. Kontrolle und Buchführung sind mit den Vorschriften der Herrnhuter Brüdergemeine abgestimmt.
Von Seiten der Kirchenleitung der Herrnhuter Brüdergemeine Nicaraguas unterstützen wir auf jeden Fall diese Initiative der Brüdergemeine Deutschlands und Hollands, und wir werden weiterhin bei Landkonflikten der Gemeinden an der Karibikküste Nicaraguas vermitteln. Die Form der Mediation wird die der Begleitung sein, und es wird bei Konflikten vermittelt werden, falls es notwendig ist.
Bilwi, 9. Februar 2012
Rev. Gonzalo Paíz Sabino
Rev. Rogelio Juan Zacarías
Hilferuf der Mayangnas
Ein Hilferuf der Mayangna-Indianer im BOSAWAS-Biosphärenreservat im Nordwesten von Nicaragua beschäftigt seit einigen Monaten die Brüder-Unität. Die Problematik ist wohl am klarsten mit dem Begriff »Urwald-Schutz« bezeichnet. Die Mayangnas dort sind Urwaldbewohner; sie leben vom Urwald, sie pflegen und erhalten ihn; sie sind »eins mit dem Wald«; ihr Lebensunterhalt, ihr Denken, ihre Kultur sind auf die Natur und auf diesen Wald bezogen – ohne diesen Wald ist der Fortbestand ihrer Kultur nicht denkbar.
Die Mayangnas sind unsere Schwestern und Brüder auch durch ihre Zugehörigkeit zur Iglesia Morava, der Herrnhuter Brüdergemeine in Nicaragua. Der Urwald ist bedroht, und mit ihm seine Ur-Bewohner: Menschen, Tiere, Pflanzen. Zwar bestehen von Seiten der Mayangna Rechtstitel auf ihr Land im Rahmen des Autonomiegesetzes; die Rechtsicherheit war jedoch immer wieder gestört und ist es auch heute noch.
Auf Antrag der nicaraguanischen Regierung erfolgte durch die UNESCO im Oktober 1997 die Anerkennung des Biosphärenreservates BOSAWAS im Norden Nicaraguas – was jedoch entgegen der in ihn gesetzten Hoffnungen keinen zuverlässigen Schutz gebracht hat. Die politischen Interessen sind widersprüchlich. Holzhändler, Goldschürfer greifen tief in das Reservat ein. Kleinbauern dringen in den Urwald ein, besetzen das indigene Land, roden den Urwald und betreiben kommerzielle Landwirtschaft.
Erkundungsreise geplant

Am 25. August trafen sich auf dem Herrnhaag Mitglieder der »Nicaragua-Initiative«, um über Möglichkeiten zur Unterstützung der Mayangnas im Kampf gegen Landraub und Umweltzerstörung zu beraten. Sie haben folgendes beschlossen:
1. Alle Planungen und Ideen sind mit den Mayangnas sorgfältig abzustimmen; ohne ihr Mitdenken, Mitwirken ist ein Erfolg nicht zu erwarten. Deshalb sind vielfältige Gespräche vor Ort mit verschiedenen Personen wichtig.
2. Die juristische Unterstützung war und ist mangelhaft. Wie kann sie verbesserrt werden?
3. Professionelle Waldhüter fehlen. Wie kann eine Ausbildung geschehen und eine belastbare Organisation entstehen, die sowohl für Kontrolle und Schutz, als auch für Neupflanzung, Aufforstung sorgt?
4. Welche rechtlichen Voraussetzungen lassen sich vor Ort klären, um Land-Pachtverträge abzuschließen? Das sollen Landstriche sein, die an das betroffene Reservat grenzen und als ein Schutzgürtel wirken.
5. Was kann für die landlosen und von den Soldaten ausgewiesenen Menschen getan werden?
Um diese Fragen zu klären, wird es im Januar 2013 eine Erkundungsreise nach Nicaragua geben. Der Schutz des Urwaldes ist die Zielrichtung des Projektes. Dieser Urwald ist Lebensraum für die Mayangnas; sie sind es, die das Biotop bewahren und davon leben.
Wir erbitten Ihre Unterstützung
Bitte helfen Sie den Mayangnas - durch Gebet, Mitdenken, Mitwirken. Ihre Spende können Sie auf das folgende Konto überweisen. Die Herrnhuter Missionshilfe sorgt für eine zügige Weiterleitung des Geldes an die Brüdergemeine in Nicaragua.
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe
Konto 41 51 03
Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel (EKK)
BLZ 520 604 10
Kennwort: Mayangna