Die Losung heute
Gebet für die Synode
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Der zweite Tag (Sonntag, 27.5.)
Über den zweiten Tag der Synode, der an einem strahlenden Sommertag mit einem festlichen Gottesdienst beginnen würde, hatten sich schon seit dem Abend vorher dunkle Schatten geschoben, die am frühen Sonntagmorgen zur traurigen Gewissheit wurden: Auf der Fahrt zur Synode hat Br. Mark de Vos aus Utrecht (NL), der als Delegierter der niederländischen Missionsgesellschaft ZZg teilnehmen wollte, mit seinem Motorrad einen schweren Unfall erlitten, bei dem er starb. Die Synode hielt zu Beginn des Gottesdienstes zusammen mit der ganzen Gemeinde Gedenken und Fürbitte, besonders für seine Frau, seine Familie und die Gemeinde in Utrecht, die zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre auf tragische Weise ihren Pfarrer verliert.
Im Gottesdienst stellte die Junge Gemeinde Herrnhuts ihre aus vielen überraschenden und gekonnt gestalteten Kurzszenen zusammengesetzte Vision der Brüdergemeine in 10 Jahren vor. Vor allem Digitalisierung und die neuen Medien eröffnen ungeahnte Möglichkeiten, etwa die Austeilung von Liebesmahltee und -brötchen mit elektromobiler Unterstützung. Einige Werte jedoch werden bleiben: Neben Gottes Wort in der Bibel oder den Losungen z.B. auch Blumenschmuck, Christnachtkerzen, die Feier des Ostermorgens und: liebe Menschen! Mit großem Beifall schlossen Synode und Gemeinde sich der Vision ihrer Jugend an.
Schön, dass gerade in diesem Gottesdienst drei junge Schwestern in die Gemeinde aufgenommen werden konnten. Im Gottesdienst richtete auch OLKR Peter Meis Grüße von der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens aus. Die Sächsische Landeskirche ist dankbar für den Segen und den geistlichen Reichtum, der von der Erneuerten Brüder-Unität ausgeht und auf ihr Territorium ausstrahlt.
Im Kirchgarten hatten nach dem Gottesdienst Synodale und Gemeinde Gelegenheit, sich beim Kaffee kennenzulernen und auszutauschen.
Nachmittags begann die Einbringung von Anträgen. Üblicherweise werden sie nach jeweils kurzer Ansprache zur Bearbeitung an die Ausschüsse geleitet: Richtlinien für den Ausschuss, der Kandidaten für verschiedene Ämter sucht, Praxis der Kollekten-Sammlungen in den Gottesdiensten, bessere Besetzung der Theologischen Kommission.
Zu einem Antrag zur »Bestätigung der Mitgliedschaft« gab es eine etwas ausführlichere Diskussion, weil Erfahrungen und Praxis hinsichtlich dieses in der Brüdergemeine typischen und nötigen Schrittes in den Gemeinden recht verschieden sind.
Ein Antrag zielt auf die Verstärkung des interreligiösen Dialogs. Die Brüder-Unität hat eine besondere Geschichte damit und daher einen besonderen Auftrag. In der Diskussion wurden verschiedene Positionen erkennbar.
Weitere Anträge wurden zur Wahl eines Bischofs oder einer Bischöfin (auf der nächsten Synode 2020), zu den Wahlen und zur Arbeit der Ältestenräte und zur Stärkung der Jugendarbeit eingebracht.

Abgeschlossen wurde der Sonntagnachmittag mit einem Grußwort von Harald Rückert, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche. Die EmK und die Brüder-Unität sind sich in vielem nahe und ähnlich. Auch die Methodisten kämpfen zurzeit international darum, beieinander zu bleiben und gleichzeitig einander Freiheit zu geben.
Die Abendsitzung war dem großen Thema dieser Synode gewidmet, dem »Strategieplan – Die Evangelische Brüder-Unität 2027«, an dem die Direktion seit Bad Boll gearbeitet hat. Schw. H.-R. Weber schilderte den Entstehungsprozess und machte in 12 Punkten klar, an welchen Stellen besonders der Strategieplan auf die Herausforderungen der Brüdergemeine in unserer Provinz Antwort geben will. Die anschließende Diskussion zeigte schon, dass hier die Synode selbst engagiert mitreden will. Erschöpfend mussten die Statements allerdings noch nicht sein, denn nun geht der Entwurf, versehen mit einem Aufgabenzettel durch den Vorstand, zunächst einmal in alle Ausschüsse.