Die Losung heute
Gebet für die Synode
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Kirchenordnung
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Der fünfte Tag (Mittwoch, 25.5.)
geht mit der Bibelarbeit über Matthäus 25,14-29, Gleichnis von den anvertrauten Talenten, los. »Was sagt dieses Gleichnis über Treue und Zuverlässigkeit im Umgang mit Talenten?«, »Wie kann uns das helfen, die Talente, die uns anvertraut sind, mutig und großzügig zu nutzen?« sind Fragen, die auch im Laufe des Tages immer wieder auftauchen werden.
Plenarsitzung Nr. 12 startet ehrgeizig: 7 Zahlen stehen am Flipchart – so viele Anträge sollen in dieser Sitzung eingebracht werden. Außerdem und vorher will die Synode Grußworte von Frank Otfried July (Stuttgart), Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, und von Domkapitular Dr. Peter Birkhofer (Freiburg), Vorsitzender der ACK Baden-Württemberg, hören.
Bischof July freut sich über die geistliche Gemeinschaft, die er mit der Brüdergemeine immer wieder erfährt, nicht zuletzt in Bad Boll, einer der »guten Stuben der Landeskirche«. Er hält ein Exemplar der syrisch-aramäischen Ausgabe der Losungen hoch, die in diesem Jahr auf Veranlassung und Kosten der Landeskirche erstmals gedruckt wurde: Er erlebe Landeskirche und Herrnhuter im Engagement eng beieinander.
Domkapitular Birkhofer ist, wie man an der Begrüßung von Br. Th. Clemens sehen kann, mit hiesigen Repräsentanten der Brüdergemeine gut bekannt. Er selber stammt aus Konstanz und nutzt sein Grußwort, um den Weg der Annäherung der katholischen Kirche an Jan Hus zu skizzieren. Den derzeitigen Papst zitiert er mit der Mahnung, dass »das christliche Zeugnis umso überzeugender sei, je mehr es von einer einigen Christenheit vorgebracht werde«. Zum Schluss greift er ein Wort von Walter Kasper auf »Ähnlich wie beim Fall der Berliner Mauer werden wir uns eines Tages die Augen reiben und uns wundern, wie Gottes Geist die trennenden Mauern niedergerissen und uns neue Wege zueinander geöffnet hat« – um es – fast ein wenig konspirativ – weiter zu führen: »Vielleicht sind wir hier (damit meint er die Ökumene an der Basis) so ein klein wenig Mauerspechte, die schon die eine oder andere Lücke in die trennenden Mauern hineingeschlagen haben.« Der Applaus ist herzlich, wieder gibt es einen Hurra-Ruf.
Nun geht es wieder ans nüchterne Geschäft. Br. Schmorrde bringt Antrag 17 (Corporate Governance) ein. Es soll die Rolle des Finanzausschusses als Aufsichtsgremium auch über die Direktion gestärkt werden – nicht alle Synodalen sind damit zufrieden. J. Welschen bringt Antrag 2 ein, eine Kirchenordnungsänderung bzgl. Gemeinhelfer und pastorale Mitarbeiter in den Niederlanden. Antrag 24 betrifft das Wahlrecht in den Niederlanden, es geht um die bessere Repräsentierung der ethnischen Gruppen in der Diasporaarbeit in der Synode. Antrag 21 kommt von der Deutschen Konferenz, die die Bestätigung der Mitgliedschaft modernisieren will. Es gibt kritische Stimmen.
Antrag 23 bringt nun ein emotionaleres Thema: Die Gemeindienststelle auf dem Herrnhaag. Er wird von Fr. Waas eingebracht. Für viele sei der Herrnhaag das einzige brüderische Kontinuum, hier ist ein Ort, wo Zukunft der Brüdergemeine gestaltet wird, wo Tradition nicht einengt und noch vieles mehr. Es ist bald klar, dass es viele Befürworter gibt und auch bei der Direktion nur offene Türen damit eingerannt werden. Problem ist die Finanzierung, aber es haben auch schon Gespräche stattgefunden und es gibt Modelle zur Lösung. Einzelne kritische Stimme führen dazu, dass noch am gleichen Tag im Foyer große Plakate aufgehängt werden, die die Verdienste des Herrnhaag im Einzelnen auflisten.
Der nun folgende Antrag 20 betreffend Gottesackerordnung wird nur zögerlich unterstützt. Nach kurzen Voten wird sofortige Abstimmung beschlossen und der Antrag abgelehnt. Antrag 11, der sich mit der geschwisterlichen Anrede befasst, wird nur von 3 Personen unterstützt und gelangt deshalb gar nicht erst zur Verhandlung. Die 12. Sitzung, die mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Vormittag gedauert hat, wird mit dem Mittagsgebet beendet.
Der Nachmittag bringt erstmal die ersehnte körperlich-geistige Abwechslung. Man kann wandern, ins Thermalbad gehen oder einer Führung in niederländischer Sprache folgen. Albrecht Esche, Studienleiter a.D., bietet (»alleen in duitse taal!!«) eine beeindruckende literarische Führung zu Vater und Sohn Blumhardt, die Bad Boll geistlich tief geprägt haben. Die Synode tagt auf wahrhaft bedeutsamem, heilsamem Boden! Pünktlich stellte sich auch das Wetter auf ihre Bedürfnisse ein. Kaffeetrinken mit Ausflugsfeeling in der Wandelhalle des Kurhauses geben letzte Motivation zu den nun folgenden anstrengenden Ausschusssitzungen.

Die Abendsitzung ist die 13. Plenarsitzung dieser Synode. Sie beginnt mit den Teilen des Direktionsberichts von M. Schmorrde und von J. Welschen. Danach berichten die Missionsorganisationen: Herrnhuter Missionshilfe (Cl. Röhr), Zeister Zendingsgenootschap ZZg (St. Bernhard), Herrnhuter Mission in der Schweiz (Chr. Zurbuchen), der dänischen Missionsorganisation Brødremenighedens Danske Mission (BDM; Jens Peter Rejkjær) und der schwedischen Föreningen Evangeliska Brödrakyrkans Vänner (FEBS; Klas Lindberg). Zwischendurch kamen die Berichte des deutschen und des niederländischen liturgischen Ausschusses.