Der sechste Tag (Donnerstag, 26.5.)

Obwohl erwartungsgemäß an diesem Tag schwer gearbeitet werden würde, hat der Berichterstatter zunächst wenig zu schreiben, denn die Synode tagt bis Mittag in den Ausschüssen. 

Um 14.30 Uhr kommt sie wieder im Plenum zusammen, zur Sitzung Nummer 14.

Es gibt Segenslied, Blumen und Glückwünsche an Th. Clemens zum Geburtstag. Seinen Tag begann er kurz nach Mitternacht im Unitätshaus, um dort nach einem Totalausfall der Stromversorgung auf den Elektriker zu warten. Einige Nachtschwärmer der Synode waren gefolgt und hatten ihm dort schon zwei Lieder gesungen.

Der Vorstand verliest eine Nachricht von Henning Schlimm: Gerade kommen die Bischöfe der südafrikanischen Provinz zusammen, sie grüßen und beten für die Synode.

Br. V. Schulz erstattet nun den Bericht aus der theologischen Kommission. Der versprochene Flyer zum Abendmahl kann leider noch nicht vorgelegt werden, ist aber zu 90% fertig. Der Berichterstatter fordert, die Theologische Kommission künftig hinsichtlich theologischer Richtungen und kultureller Hintergründe besser zusammenzusetzen.

Anschließend gibt er seine Erfahrungen aus Lettland wieder, wofür er als Bischof zuständig ist. Es gab Konsultationen mit dem Ziel, die Arbeit nun in eine Struktur zu bringen. Die Beziehungen zur Brüdergemeine werden als sehr wichtig angesehen, die Gruppen verstehen sich als Bewegung der Brüdergemeine innerhalb der lutherischen Kirche. Die Christian-David-Schule müsse man extra betrachten, sie versteht sich als Kommunität, die aus unterschiedlichen Impulsen lebt. Herrnhuter Spiritualität soll dort noch stärker eingebracht werden. Die Schule hat eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Schließlich berichtet V. Schulz noch, dass die Gruppe um den Betsaal in Ringi vorhat, eine Kirchengemeinde zu werden.

Nun ist auch ein geeigneter Zeitpunkt für ein Kurzinterview mit Gundars Ceipe aus Lettland. Seine Vision für die BG in Lettland beschreibt er als Salz im großen Topf der lutherischen Kirche. Sie genießt Autorität und kann Ort für Ideen und Entwicklung sein.

Jetzt werden auf Hochtouren Berichte aus den Ausschüssen behandelt. Den Liturgieausschüssen (D und NL) wird gedankt, sie werden gebeten, weiterzuarbeiten. Veränderungen in der Satzung der Gemeinde Nord-Holland werden beschlossen. Ein »Wort gegen Hass ...« wird für einige Verbesserungen zurück an den Ausschuss verwiesen. Ein Antrag zur Flüchtlingsarbeit, der u. a. fordert, die 15%-Stelle für Flüchtlingsarbeit personenunabhängig bis zur nächsten Synode weiter zu führen, soll ebenfalls noch weiter bearbeitet werden. Außerdem werden auf Antrag von Ausschuss III (Finanz- und Vermögensfragen) Direktion und Finanzausschuss entlastet. Das Schlusswort mahnt sie noch einmal, darauf zu achten, dass das Materielle sich nicht verselbstständige! Weiter geht es in den Ausschüssen.

Die Abendsitzung wird nicht um 21.00 Uhr zu ende sein!

Von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien grüßt zu Beginn der 15. Sitzung Br. Daniel Matějka. Er berichtet, dass sich seine Kirche derzeit stark mit dem Thema Migranten beschäftigt, Teile der tschechischen Gesellschaft haben dazu eine problematische Haltung. Gegen den Hauptsitz der Diakonie in Prag ist durch Extremisten ein Anschlag verübt worden, weil sich die Diakonie als »Hate-free-zone« erklärt hat.

Damaris Enkelmann, Vertreterin der Jugend, tritt ans Mikrofon und kündigt einen Gruß von der Jugend in Gestalt eines Tonfilms (siehe unten) an. Die Jugendbeauftragten Ivonne Stam und Deborah de Graav erläutern anhand von Beamer-Folien die Jugendarbeit der Provinz und ihr Personalkonzept.

Videogruß der Jugend

Inzwischen ist wieder eine Wahl ausgezählt: Br. Welschen und Br. Schmorrde sind für eine weitere Amtszeit in die Direktion gewählt worden und für restliche zwei Jahre ist Schw. Anita Erbe-Tolls in den Finanzausschuss nachgewählt worden. Es folgen drei Beschlüsse zur Kirchenordnung und einer, der dafür sorgt, dass künftige Synoden nachhaltiger ablaufen.

Nun packt die Synode einen Brocken an: Das neue System des Unitätsbeitrags, also des Beitrags der Gemeinden zu den gemeinsamen Aufgaben inkl. Finanzierung der Pfarrer bzw. Pfarrerinnen. Der Ausschuss hat erhebliche Veränderungen an dem ersten Vorschlag vorgenommen. Zunächst wird nur darüber debattiert.

Dieser Tag wird abgeschlossen mit drei ebenfalls wichtigen Themen, die aber nicht soviel Zeit in Anspruch nehmen: Laien im Verkündigungsdienst, nachhaltige Mobilität und ein Brief, der Länder, in denen Gemeinden der EFBU zuhause sind, auffordert, sich gegen Nahrungsmittelspekulation einzusetzen. Dieser Brief soll nun auch an die Unitätssynode geschickt werden. Die Uhr zeigt 21.55 Uhr.