An ihrem letzten Arbeitstag besuchte Landesbischof Dr. Ulrich Fischer von der Evangelischen Kirche in Baden die Synode. In seinem Grußwort nahm er Bezug auf die Erarbeitung des Leitbildes, ein Thema, dem sich auch die Badische Landeskirche gestellt hat. »Wir haben festgestellt, wichtig an der ganzen Sache ist der Prozess, das gemeinsame Suchen und Finden von Zielen, Leitbildern und Vorstellungen davon, wie auch in Zukunft Gemeinschaft unter dem Evangelium aussehen kann.« Weiterhin erinnerte er an das 600-jährige Gedenken an das Konstanzer Konzil im Jahr 2015, das die Brüder-Unität und die Badische Landeskirche verbindet. 1415 wurde in Konstanz der tschechische Reformator Jan Hus als Ketzer verbrannt. Auf sein Wirken geht die Gründung der Brüder-Unität zurück. Bruder Theodor Clemens (Bad Boll) dankte ihm mit Hinweis auf ein surinamisches Lied, in dem es heißt, »wenn es regnet, ist es eine besondere Segenszeit«. »Hier in Königsfeld hat es viel geregnet. Das ist ein Zeichen für viel Segen in Baden«.
Zwei Personen wurden sehr herzlich von der Synode verabschiedet: Bruder Christoph Reichel, der im nächsten Sommer aus der Direktion ausscheidet, war in dieser Funktion das letzte Mal Mitglied der Synode. Mit warmen Worten dankte ihm Schwester Rita Harry und die Synode schloss sich ihr mit einem herzlichen Applaus an. Auch für Bruder Wolfgang Schmidt war dies die letzte Synode in seiner Funktion als Vorsitzender des Intersynodalen Finanzausschusses. Seit 1975 war er in diesem Amt für die Brüder-Unität und die Synode tätig. Eine Ära ging heute zu Ende.
Am Ende der Tagung dankte Peter Vogt als Vorsitzender des Synodalvorstandes allen, die für das Gelingen der Synode beigetragen haben: den Mitarbeitern, Übersetzern, der Brüdergemeine Königsfeld, dem Techniker. »Die Synode hat so gut funktioniert, weil wir so gute Mitarbeiter hatten.«
Mit einem Gebet und dem Lied »Masithi« endete die Synodaltagung um 18:23 Uhr.
Die nächste Synodaltagung wird 2014 in Zeist stattfinden.
[Thomas Przyluski]
Der offizielle Bericht der Synode, der alle Beschlüsse und Wahlergebnisse dokumentiert, erscheint in der nächsten Ausgabe des Herrnhuter Boten (Juli/August). Gern schicken wir Ihnen ein Exemplar zu.
Freitag, 8. Juni
Mit der Feier des Heiligen Abendmahls ist am heutigen Abend die diesjährige Synodaltagung der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität in Königsfeld zu Ende gegangen.
Der letzte Tag einer Synodaltagung bietet immer einen wahren Abstimmungsmarathon. Heute lagen 22 Anträge und 3 Wahlen vor den Synodalen. Ein volles und straffes Programm, das aber dank der Appelle des Synodalvorstandes an die Disziplin der Synodalen und der Verkürzung einiger Pausen bis zum Abendessen abgearbeitet werden konnte.
Eingehend hat sich die Synode heute mit dem Leitbild befasst. Sie verabschiedete mit breiter Mehrheit einen Text, der die Vielfalt der europäischen Brüder-Unität widerspiegelt. In ihm wird betont, dass die Brüder-Unität sich »für die Begegnung mit Menschen, die anders leben und glauben als wir« öffnet. Er verweist auf die Herkunft und Prägung der Kirche aus unterschiedlichen Migrationsbewegungen. »Weil Migration einen großen Einfluss auf unsere Kirche hat, können wir Grenzen überwinden«.