17. Schwesterntag im grünen Herzen Deutschlands
Über 40 Schwestern aus dem Ort und der Umgebung, aus Gnadau, Ebersdorf, Niesky, Herrnhut, Zwickau und sogar aus Prag kamen am 29. September 2018 in Neudietendorf zusammen.
Das Thema: »gewaltfreie Kommunikation« nach Marshall B. Rosenberg, wurde vorgestellt von Steffen Quasebarth, einem in Neudietendorf wohnenden Journalisten. Sehr lebendig anhand von Beispielen und gleichzeitig systematisch verstand es der Referent die Grundlagen dieses Konzepts darzustellen. Nach dem Mittagessen konnten wir in kleinen Gruppen erste Versuche dieser einladenden Kommunikationsform ausprobieren.
Musikalische Leckerbissen, gespielt von Bianca Burkhard, Harfe und Jutta Westphal, Querflöte, brachten Wärme und Ruhe. Zwischendurch wurde immer wieder gesungen, Berichte und Grüße ausgetauscht, ehe zum reichhaltigen Thüringer Kuchen-Buffet und Kaffeetrinken eingeladen wurde.
Besonders erfreulich war, dass vier Schwestern aus Prag sich auf den Weg gemacht hatten. Sie nutzten den tschechischen Feiertag und reisten schon am Freitag an. Nachmittags erkundeten sie die Altstadt von Erfurt und am Abend war noch Gelegenheit zum Erzählen. Für sie war der Vortrag wohl eine arge sprachliche Herausforderung, aber die Gemeinschaft mit den vielen Schwestern war ihnen wichtig. Ein Tag mit vielen Begegnungen, der Erfahrung von herzlicher Gastfreundschaft und Gemeinschaft! Herzlichen Dank den Neudietendorfer Schwestern!
Eindrücke vom Schwesterntag in der Oberlausitz
am Samstag, 21. April 2018 in Niesky
Das Thema des Tages hieß, in Anlehnung an die Jahreslosung:
»Durst ist nicht gleich Durst«.
Wir wurden mit Instrumentalmusik empfangen und durch den Tag geleitet. Zur Einstimmung in das Thema brachte uns Schwester Christiane Bättermann die neutestamentliche Geschichte von Jesus und der Samariterin am Brunnen nahe, illustriert mit einem sehr eindrücklichen Bild von Sieger Köder: Aus der Perspektive tief im Brunnen sieht man eine Frau, die sich über den Brunnenrand beugt und auf dem Wasserspiegel ist ihr Spiegelbild neben dem von Jesus zu erkennen. Jesus verspricht ihr »lebendiges Wasser«.
In Gesprächsgruppen war Gelegenheit zum persönlichen Austausch über unseren »Lebens-Durst«. Nach dem Mittagessen war gut Zeit zu Begegnung und Spaziergang, ehe es zur liebevoll bereiteten Kaffeetafel im Saal ging. Währenddessen gab es Mitteilungen und Grüße, auch von drei tschechischen Schwestern. Zum Abschluss des Tages fand die Singstunde mit der Gemeinde schon am späten Nachmittag statt. Die Schwestern legten für das Schwesternprojekt des Jahres, die medizinische Versorgung im Binnenland von Surinam, eine große Kollekte zusammen! Dankbar waren alle Teilnehmerinnen, dass Schwester Marlis Vollprecht, die diesen Tag zusammen mit anderen Schwestern vorbereitet hatte, nach ihrem schweren Autounfall doch am Nachmittag dazu kommen konnte und von ihren Schutzengeln erzählte.
Schwesternseminar 2018 auf dem Herrnhaag
EVA
Feigen, Datteln, Trauben und andere orientalische Früchte auf der einen Seite der Kreismitte. Lehmklumpen, Erdreich, Wurzelwerk, Federn auf der anderen. Drumherum fünfzehn deutschlandweit angereiste Schwestern, die sich für ein »paradiesisches« Septemberwochenende auf dem Herrnhaag zum jährlichen Schwesternseminar trafen.
EVA - Urmutter, Erkennende und Verführerin? Welches Bild Evas prägte uns? Vier Gruppen stellten dazu ihre Gedanken dar, pantomimisch, als Statue, als Sketch, Loriot gemäß auf dem grünen Sofa. Köstlich und originell!
Spannend und lehrreich waren Katharina Rühes Streifzüge in die kunstgeschichtliche Historie - Eva in der Kunst - sowie in die Übersetzungen von Rosenzweig und Buber und die Auslegung der jüdischen Religionswissenschaftlerin Ruth Lapide und deren Gedankenwelt. Gott entlässt nicht ohne Schmerz nach dem Gebotsübertritt und dem Erkenntnisgewinn Eva und Adam in das Erwachsenwerden.
Erwählt, voller Reiz und Sinnlichkeit, verklärt, voller Wehmut, voller Schmerz, doch kein Gegenpol Marias, mutig, hoffnungsvoll, zerrissen, erkennend, gleichberechtigt, Seite an Seite, Urmutter des Lebens...
In Katharinas, Dörtes und Christines Workshops am Nachmittag setzten wir unsere Gedanken kreativ um, versetzten uns im Bibliodrama in Evas, Adams und Gottes Gemütslage, bauten Paradiesgärtlein oder fanden auf dem Weg zum Fischteich bunte Blumen, Blätter und reife Früchte (trotz der anhaltenden Dürre), in denen, zu Sträußen gebunden, schließlich an Eva formulierte Briefe steckten.
Viele Hände zauberten ein paradiesisches Abendbrot. Ehrfurchtsvoll und schweigend saßen wir an einer überberstenden Tafel voller Köstlichkeiten, hörten die Schöpfungsgeschichte - das Oratorium von Joseph Haydn - und aßen so viel Obst wie noch nie. Bei Vollmond in Decken gehüllt, am Lagerfeuer Lieder singend ließen wir den Tag ausklingen.
Zum Gottesdienst trafen wir uns am Sonntagmorgen zuerst im Chorraum, um dann aber gleich zu einem meditativen Gang rund um die Lichtenburg aufzubrechen. Jede für sich. Schweigend. Hörend. Schauend. Riechend. Wahrnehmend. Die Schöpfung Gottes.
Ein Wechsel - ob Blickwinkel - Reifestadion - Lebensabschnitt - Epoche - bringt neue Erkenntnis. Neue Wege, neue Möglichkeiten, neuen Mut. Nimm den Umbruch wahr als weitere Chance.
Großen Dank dem Vorbereitungsteam - sowie unserem einzigen Adam, einem kochfreudigen Bruder aus Frankfurt, der uns mittags zu schmackhafter Linsensuppe und würzig duftendem Curryreis verführte. Feedback: Phantastisch! Warum nicht länger? Das nächste Thema wird sein: »Übergänge im Leben«. Jedem Anfang liegt ein Zauber inne - Von Abschieden und Neuanfängen.
Margit Lessing, Neuwied