Schwesternseminar »Die Apostelin Maria Magdalena« und 16. Schwesterntag »Im grünen Herzen«

Im Herrnhuter Boten Heft 275 November/Dezember 2017 erschienen die Berichte. Hier sind sie nachzulesen

Begegnungstreffen der Schwestern aus dem Nordwesten in Neugnadenfeld

Auf Einladung von Benigna Grüneberg, Hamm, und Peggy Mihan, Neugnadenfeld, trafen sich ca. 20 Schwestern aus Neugnadenfeld, Bielefeld, Hamm, Horstmar, Münster, Osnabrück und anderen Orten am 13.08.2017 in Neugnadenfeld zum Thema »Der Weg der Versöhnung oder Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht, bringe ich vor dich ...«

Nach einer Zeit der Begegnung, bei der wir die Seele durch eine Andacht und den Leib mit wundervollen mitgebrachten und selbst zubereiteten Speisen stärkten und uns, soweit wir uns noch nicht kannten, miteinander bekannt machten, kamen wir am Vormittag zum ersten Teil der Themeneinheit. Wir begaben uns virtuell mit Benigna Grüneberg auf den »Herrnhuter Skulpturenpfad«, der anlässlich des Zinzendorfjubiläums im Jahr 2000 errichtet wurde und die Geschichte der Anfänge von Herrnhut 1722-1727 bildhaft symbolisch darstellt. Wichtige Teile sind die Streitskulpturen, die zunächst überdimensional sich gegenüber auf einem Waldweg stehen und mit verzerrtem Gesicht anbrüllen. Ein paar Meter weiter gibt es wieder ein Skulpturenpaar, die Figuren haben sich voneinander abgewandt und sind nicht mehr in der Lage, den anderen zu sehen. Das letzte Skulpturenpaar dieser Trilogie, ist klein, schaut etwas zweifelnd nach vorn auf den Weg. Weitere Stationen sind »Versöhnung«, »die Gemeinschaft«, »Hain der Andacht« und noch einige andere Skulpturen, die den Weg der Zerrissenheit im Streit um den wahren Glauben hin zur Versöhnung, ohne die eigene Frömmigkeit zu verleugnen, in Bildern und Figuren darstellt. Herrnhut drohte fünf Jahre nach seiner Gründung daran zu zerbrechen. Aber es gelang, dass »sie lernten einander zu lieben«.

Danach wurde uns Schwestern, die nicht aus Neugnadenfeld kamen, die Möglichkeit gegeben, den Ort und die direkte Umgebung mit den Zeugnissen seiner Geschichte kennen zu lernen. Das führte uns auf den Gottesacker, in ein Museum und auf einen Waldpfad mit Zeugnissen der wechselvollen und interessanten Geschichte Neugnadenfelds.

Am Nachmittag führte uns Peggy Mihan in das Thema »Gewaltfreie Kommunikation« auf Grundlage des gleichnamigen Buches von Marshall B. Rosenberg. Es gibt Seminare und Workshops zu seinem Konzept. In Kleingruppen tauschten wir uns aus, wie unser persönlicher Umgang mit Konflikten ist. Es konnte nur ein Anreißen der Thematik sein, das aber Anstoß vielleicht für mehr in Schwesternkreisen oder auch im persönlichen Umfeld bieten kann.

Zum Abschluss dieser Begegnung fanden wir uns zum Reisesegen ein und hatten für einen gelungenen Tag der Begegnung zu danken. Einhelliges Fazit des Treffens war, dass wir die Begegnung wiederholen sollten. Ein paar von uns »Auswärtigen« verlängerten den Besuch noch, indem wir die Singstunde am Abend besuchten und danach an einem milden Sommertag mit unseren Gastgebern noch einen geselligen Abend verbrachten. Nach der Predigtversammlung mit Taufe nahmen wir Abschied von den gastfreundlichen Geschwistern. Neugnadenfeld hatte uns mit seinen Gärten voller Blumen und offenen und freundlichen Geschwistern, mit denen wir Gemeinschaft erlebten, erfreut. Barbara Reeb