Liebe Leserin, lieber Leser,

im Monat Juni dürfen wir uns auf vielfältige Wege der Gemeinschaft und des Glaubens freuen. Der 40. Bläsertag in Königsfeld ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Musik und Tradition unsere Verbindung stärken und uns im Glauben vereinen. Ebenso hat das traditionelle Losungsziehen in Herrnhut mit ökumenischer Beteiligung dazu eingeladen, gemeinsam auf Gottes Führung zu vertrauen und neue Wege zu gehen. In Johannes 14,27 ermutigt uns Jesus: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Dieses Wort erinnert uns daran, dass Gemeinschaft und Versöhnung zentrale Elemente unseres Glaubens sind. Die Tagung des Konziliaren Prozesses 2025 in Wuppertal setzt sich genau dafür ein: die Versöhnung zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften zu fördern und den Weg zu einer Einheit im Glauben zu ebnen. Auch bei der Kampagne „Geh mit!“, die die Gemeinschaft stärkt, oder beim Gedenken an Jan Hus in Železný Brod – wir sind aufgerufen, im Geist der Versöhnung und des Friedens zu leben.

Ihr Andreas Herrmann

Inhalt

Editorial 

40. Bläsertag in Königsfeld: Ein Fest der Gemeinschaft, Musik und Tradition

Traditionelles Losungsziehen für 2028 in Herrnhut mit ökumenischer Beteiligung

Cottbus startet Kampagne „Geh mit!“ zur Stärkung der Gemeinschaft und Integration

Zentrales Archiv in Bad Boll will Materialien zu Christoph Blumhardt erschließen

Nachhaltige Kleidung: Klassenbesuch bei „Natur & Co.“ in Königsfeld

Post von Hanna Isterheld aus Indonesien

Gedenken an Jan Hus: Feierliche Veranstaltungen in Železný Brod vom 5. bis 6. Juli

Versöhnung ist Thema der Tagung des Konziliaren Prozesses 2025 in Wuppertal

Endoskopische Untersuchung auf Herrnhuter Gottesacker

Sommertipp: Festival4Alle – auf dem Herrnhaag

 

 

40. Bläsertag in Königsfeld: Ein Fest der Gemeinschaft, Musik und Tradition

Der 40. Bläsertag der Brüdergemeine fand an Pfingsten in Königsfeld statt. Rund 200 Bläser aus Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, den USA, der Schweiz und Südafrika nahmen daran teil. Das Fest stand ganz im Zeichen der Bläsermusik in Verbindung mit ihrer Bedeutung für die Gemeinschaft. Es gab Konzerte im Kurpark und verschiedene Workshops, zum Beispiel zu Alphorn- und nordamerikanischer Musik. Das Programm umfasste Ausflüge in den Schwarzwald und ein buntes Abendprogramm. Der Bläsertag zeigte ebenfalls in verschiedenen Gottesdiensten und Andachten sowie dem Musizieren am Pfingstsonntag bei insgesamt neun Gemeinden rund um Königsfeld wie Musik Menschen verbindet und den Glauben lebendig hält. Die Gemeinde Königsfeld hatte sich bereits zum fünften Mal in seiner Geschichte als lebendiger Ort christlicher Tradition und musikalischer Gemeinschaft präsentiert. Verabschiedet als Theologischer Bläserobmann wurde Michael Salewski, seine Nachfolge tritt Schwester Gabriele von Dressler an. Der nächste Ort  für den Bläsertag ist Gnadau im Jahr 2027.

Weitere ausführliche Informationen sind auf der Webseite blaesertag2025.de sowie unter herrnhuter.de zu finden

 

Traditionelles Losungsziehen für 2028 in Herrnhut mit ökumenischer Beteiligung

Die Losungsverse für 2028 wurden am 14. Mai 2025 in Herrnhut gezogen und stehen damit fest. Daran beteiligt waren Mitglieder der Kirchenleitung und weitere Mitarbeitende. Das Losungsziehen ist ein konzentriertes, intensives Ereignis und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dennoch werden jedes Jahr ökumenische Gäste eingeladen, die gebeten sind, Losungen für einen Teil des Jahres zu ziehen. Dies Jahr begrüßten wir Alt-Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-Methodistischen Kirche bei uns. Traditionell verständigen sich am Nachmittag nach dem Losungsziehen alle an den Losungen Mitarbeitenden in einer Sitzung. Es kommen neben denen, die für die theologische Bearbeitung sorgen, auch die zusammen, die für die Kommunikation und für das Verlegen der Losungen in verschiedenen Medien zuständig sind – und nicht zuletzt die, die Kontakt und Unterstützung zu Menschen auf der ganzen Welt gestalten, die die Losungen in andere Sprachen übertragen.  

Cottbus startet Kampagne „Geh mit!“ zur Stärkung der Gemeinschaft und Integration

Auf der Synodaltagung 2024 in Herrnhut wurde der Antrag Nr. 9 beschlossen: Die Kampagne „Geh mit!“ soll in allen Gemeinden der Kirche gestartet werden. Ein Video dazu ist bereits von der „Haltestelle“ erstellt und wird bald veröffentlicht, um die Initiative bekannt zu machen und zu inspirieren. Ziel ist es, Menschen in der Nähe zu erreichen und sie aktiv in die Gemeinschaft einzubinden. Jede Gemeinde wird ermutigt, ein eigenes Projekt zu entwickeln, bei dem sie Menschen unterstützt, die bisher keinen Kontakt zur Gemeinde haben oder sich ausgeschlossen fühlen. Dabei können unterschiedliche Aktivitäten umgesetzt werden, wie Nachbarschaftshilfen, gemeinsame Veranstaltungen oder Gesprächsangebote. Die Kampagne soll zeigen, dass die Brüdergemeine vor Ort Verantwortung übernimmt und Begegnungen als wertvolle Erfahrung erlebt werden. Es wird auf neue Erfahrungen und eine stärkere Belebung des Gemeinschaftslebens gehofft, um die Verbundenheit innerhalb der Gemeinden zu fördern. Über die Fortschritte und Ergebnisse der Projekte kann später im Herrnhuter Boten oder auf Social Media berichtet werden, um andere Gemeinden zu inspirieren und den Austausch zu fördern. Ziel ist es, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen und die Gemeinschaften noch lebendiger zu gestalten.

Zentrales Archiv in Bad Boll will Materialien zu Christoph Blumhardt erschließen

In Bad Boll sollen umfangreiche Materialien zu Christoph Blumhardt in einem zentralen Archiv  zusammengeführt werden. Viele dieser Dokumente, darunter Reden, Briefe und Zeitungsausschnitte, sind bislang ungesichtet. Die Brüder-Unität hat dazu einen Raum in Bad Boll zur Verfügung gestellt, die Kreissparkasse einen finanziellen Zuschuss gewährt. Insgesamt geht es darum, etwa vierzig Meter Archivmaterial zu sichten, zu ordnen und zu katalogisieren. Dieses Material umfasst auch Dokumente zur Schenkung des Kurhauses sowie Informationen zum Blumhardt-Grab, das vor drei Jahren restauriert wurde.  Das Archiv soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und mit einem Findbuch versehen werden. Christoph Blumhardt (1842 – 1919) war ein bedeutender evangelischer Theologe und Pfarrer, der sich politisch engagierte und sechs Jahre die SPD im Württembergischen Landtag vertrat. Sein Fokus lag auf sozialen Fragen und der Schulmodernisierung. Blumhardt habe Schule immer als Teil gesamtgesellschaftlicher Sozialisation gesehen, sagt Professor Jörg Hübner, ehemaliger Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll und seit einem Jahr Vorsitzender der Blumhardt-Sozietät

Nachhaltige Kleidung: Klassenbesuch bei „Natur & Co.“ in Königsfeld

Woher kommt eigentlich unsere Kleidung? Dieser Frage ging die Klasse 1 der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung unter der Leitung von Nicole Schwenk bei einem Besuch des nachhaltigen Bekleidungsgeschäfts „Natur & Co.“ in Königsfeld auf den Grund. Vor Ort erfuhren die Schüler, wie aus einfachem Garn mithilfe einer Strickmaschine Stoff entsteht – und wie daraus wiederum verantwortungsvoll produzierte Kleidung wird. Besonders beeindruckt zeigte sich die Klasse von dem konsequent ökologischen Ansatz des Unternehmens. Im Mittelpunkt stand nicht nur die Herstellung, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit der konventionellen Textilindustrie: Welche Chemikalien stecken in herkömmlicher Kleidung? Warum ist das Färben so problematisch für Umwelt und Gesundheit? Und wie können Konsumenten durch bewusste Entscheidungen einen Unterschied machen? Die Inhaberin des Ladens, Velia Dietz, beschreibt ihr Konzept so: „Unsere Kunden  wollen sich in Natur kleiden.“ So achtet sie z.B. darauf, wie die Schafe gehalten werden, aus deren Wolle das Garn und später z.B. Socken entstehen. Der Besuch war zugleich der Auftakt zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema. In den kommenden Wochen wird sich die Klasse im Unterricht weiter mit der textilen Kette befassen – von der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück und seiner Entsorgung. Ziel ist es, ein kreatives Ausstellungsprojekt zu erarbeiten, welches das Bewusstsein für den Umgang mit Kleidung schärft und zum Nachdenken anregt.

 

Post von Hanna Isterheld aus Indonesien

„Bevor ich in knapp zwei Monaten wieder zurück nach Herrnhut kommen werde, habe ich nochmal einen Blogeintrag verfasst. Ich war weiterhin viel auf Reisen und habe viel gesehen und erlebt. Über eine Rückmeldung und eine Erzählung über die neuesten Geschehnisse in Herrnhut oder von wo auch immer, freue ich mich gerne. Sonst geht es mir weiterhin gut und ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Auslandserfahrung hier in Indonesien machen darf. Natürlich gibt es neben den vielen schönen Momenten auch etliche negative Erlebnisse. Aber auch Herausforderungen gehören dazu und ich habe gemerkt, dass ich gerade an diesen innerlich gewachsen bin. Nun bin ich gespannt, was in den letzten Wochen noch alles auf mich zukommen wird“, schreibt Hanna Isterheld, die in Mamasa/Indonesien einen Freiwilligendienst leistet. 
  

Gedenken an Jan Hus: Feierliche Veranstaltungen in Železný Brod vom 5. bis 6. Juli

Jährlich erinnern unsere tschechischen Geschwister im Juli an die Verbrennung von Jan Hus im Jahr 1415, den tschechischen Reformator und mutigen Verfechter des Glaubens. Dieses Jahr fällt der 6. Juli auf einen Sonntag, und die tschechischen Geschwister laden herzlich zu einer besonderen Gedenkveranstaltung ein. Das Programm beginnt am 5. Juli mit einem Abendessen und einem Lagerfeuer im Garten des Gemeinhauses in Železný Brod. Im Anschluss findet der „Nächtliche Kalich“ statt – eine faszinierende Nachtwanderung durch das Felsenlabyrinth Kalich bis zur Kapelle, wo eine Abendmahlsfeier in Erinnerung an die heimlichen Gottesdienste der Böhmischen Brüder während ihrer Zeit der Illegalität gefeiert wird. Am Sonntag, den 6. Juli, steht ein zweisprachiger Gottesdienst auf dem Programm, bei dem die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch mit tschechischen Geschwistern haben. Am Nachmittag ist ein weiteres Gedenken im Kalich geplant.

Weitere Informationen: benigna.carstens@ebu.de

Versöhnung ist Thema der Tagung des Konziliaren Prozesses 2025 in Wuppertal

Im Rahmen des Konziliaren Prozesses lädt die Brüdergemeine vom 23. bis 26. Oktober nach Wuppertal ein, um gemeinsam nach Wegen zur Versöhnung in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft zu suchen. Ziel ist es, im Geiste des ökumenischen Miteinanders Lösungen zu entwickeln, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Die Gesellschaft ist geprägt von einer beeindruckenden Vielfalt an Menschen und Ansichten – ein wertvoller Reichtum, der jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. Unterschiedliche Gruppierungen bieten Identität und Lebensgestaltung, doch leider führen zunehmende Abgrenzungen und Polarisierungen oft zu Konflikten und Missverständnissen. Im Mittelpunkt der Tagung stehen daher Fragen wie: Wie können wir zu einem zeitgemäßen und tragfähigen Gemeinsinn finden? Welche Rolle können Christ*innen und Gemeinden dabei spielen?
Die Veranstaltung ist Teil des breiten ökumenischen Engagements im Rahmen des konziliaren Prozesses, der auf eine offene und versöhnliche Kirche und Gesellschaft hinwirkt. Das Treffen wird zweisprachig (Deutsch und Niederländisch) gestaltet und richtet sich an Teilnehmende aus beiden Ländern.  Als Anmeldeschluss wurde der 30. Juni bekannt gegeben.

 

Endoskopische Untersuchung auf Herrnhuter Gottesacker

Im Mai wurde auf dem Herrnhuter Gottesacker eine endoskopische Untersuchung der Zinzendorfgräber durchgeführt, um mögliche Schäden und Gefahren durch Hohlräume zu prüfen. Bereits vor zwei Jahren gab es bei einem Grab Zinzendorfs ein Loch, das durch eine eingestürzte Gruftdecke verursacht wurde. Die aktuellen Bohrungen ergaben, dass sich unter drei weiteren Gräbern Hohlräume befinden. Zur genauen Untersuchung wurden spezielle Kamerabefahrungen eingesetzt, die üblicherweise bei der Kontrolle von Kanalanlagen verwendet werden. Die Bilder wurden auf einem Bildschirm angezeigt, sodass die Beschaffenheit der Hohlräume gut sichtbar war. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden nun ausgewertet, um die Sicherheit der Gräber zu gewährleisten und mögliche Maßnahmen zu planen.

Sommertipp: Festival4Alle – auf dem Herrnhaag

Vom 31. Juli bis 3. August 2025 findet in Herrnhaag das Festival4Alle statt – eine inklusive Familienveranstaltung unter dem Motto „Gott streckt uns allen seine offenen Arme entgegen“. Gemeinsam möchten wir darüber nachdenken wie Ausgrenzung vermieden werden kann – sowohl allgemein als auch in unseren Gemeinden. Egal ob jung oder alt, Single, Witwe oder Witwer, Großeltern mit oder ohne Enkel – alle sind herzlich willkommen! Das Festival bietet eine offene Atmosphäre, in der Gemeinschaft, Austausch und gemeinsames Nachdenken im Mittelpunkt stehen. Sei dabei und erlebe vier Tage voller Begegnungen, Inspiration und Gemeinschaft!

Die Graf-Zinzendorf-Stiftung verbindet Menschen unterschiedlicher Prägung in einem gemeinsamen Anliegen: den vielgestaltigen diakonischen, missionarischen und kirchlichen Diensten, die der Brüder-Unität in dem Erbe Zinzendorfs zugefallen sind, eine langfristige Perspektive zu geben. Weiter ...

Besuchen Sie uns auch im Internet

Täglich ein oder zwei kurze Geschichten, Bilder, Eindrücke, nützliche Links, Veranstaltungshinweise, Austausch – unsere ganze Vielfalt zeigen wir Ihnen auf unserer Facebook-Seite „Herrnhuter – Evangelische Brüder Unität – Moravians“ und auf Instagram unter „moravians_herrnhuter_insta“.

Auch ein Klick auf den Youtube-Kanal der Herrnhuter mit etlichen Videos aus den Gemeinden und von überregionalen Events dürfte sich lohnen.

Besuchen Sie uns – und wenn es Ihnen gefällt, teilen Sie uns gerne weiter! Die Gemeinde wächst.

Impressum
Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine
Zittauer Straße 20 · 02747 Herrnhut · Deutschland
Telefon: +49 (0) 35873 487-0 · E-Mail: presse@ebu.de
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 18 Abs. 2 MStV ist Christian Flöter.

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